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Dexso DME zur Herstellung von Extrakten

von Lukas Ehmer - 8 Sep, 2017

Dexso DME zur Herstellung von Extrakten

Besonders reine und damit wirkstoffreiche Konzentrate lassen sich am besten mit chemischen Lösungsmitteln wie Dexso DME oder Butan herstellen. Bekannt ist mittlerweile gereinigtes BHO, Butane Honey Oil, welches je nach Aufwand extrem hohe Reinheitsgrade aufweist.

Hausgemachte BHO-Herstellung

Die Herstellung von BHO funktioniert auch in kleinen Mengen zu Hause, etwa für die Verwertung von Schnittresten. Allerdings wird man ohne professionelle Anlage nur schwer hochreine Ergebnisse erzielen. Zudem ist der Umgang mit dem notwendigen Lösungsmittel Butan sehr gefährlich. Schon geringe Mengen können bei Zimmertemperatur hochexplosive Gase bilden. Außerdem ist Butan sehr giftig. Die Dämpfe sind schädlich und die Extraktion hinterlässt giftige Rückstände im Pflanzenextrakt, die in einer Vakuumbehandlung mit entsprechenden Geräten entfernt werden müssen.

Dimethylether als Alternative

Für die Herstellung von BHO-Extrakt ist deshalb seit einigen Jahren das Lösungsmittel Dimethylether die erste Wahl. Auch dieses Lösungsmittel verdampft zu einem brennbaren Gas, ist jedoch längst nicht so gefährlich wie Butan. Es ist reaktionsträger und bildet nicht so schnell explosive Gemische in der Luft. Zudem besitzt es eine höhere Lösekraft als Butan, man verbraucht für die Extraktion der selben Menge Kräuter etwa zwei Drittel weniger Dimethylether als Butan. Schließlich ist Dimethylether gesundheitlich absolut unbedenklich. Es ist also nach dem Verdampfen des Lösungsmittels keine Vakuumreinigung erforderlich. Für einen sicheren Konsum des Extraktes reicht es, die Schale mit dem Extrakt in einem lauwarmen Wasserbad nachzubehandeln.

Anwendung und Vorteile von Dimethylether

Dimethylether wird regelmäßig in der Kosmetikindustrie, etwa als Treibmittel für Haarsprays, sowie in der Lebensmittelproduktion eingesetzt. Die Schweizer Firma Dexso ist laut eigener Aussage das erste Unternehmen in Europa, welches Dimethylether unter der Marke DME in verbraucherfreundlichen Sprühdosen auch für Endkunden anbietet. Bis dahin war die Substanz, obwohl legal und verkehrsfähig, nur in industriellen Großgebinden erhältlich.

Die Firma Dexso hat sich auf Zubehör zur Pflanzenharzextraktion spezialisiert. Passend zum Lösungsmittel DME fertigen sie hochwertige Extraktionsgeräte, die E.O.E. (Essential Oil Extractor), aus eloxiertem Aluminium mit ansteckbarem Dreifuß. Aufgrund seiner starken Lösefähigkeit darf Dimethylether nur mit beständigen Materialien eingesetzt werden. Ob es nun der EOE von Dexso sein muss, sei dahingestellt. Jedenfalls sind Extraktorröhren aus Metall oder auch Glas Pflicht, Kunststoffröhren funktionieren hier nicht. Die Anschaffung einer höherwertigen und haltbaren Röhre empfiehlt sich.

Des Weiteren ist davon auszugehen, dass Dimethylether als polarer Stoff auch teilweise Chlorophyll aus der Pflanze löst. Das räumt auch Dexso ein, verweist aber darauf, dass der Chlorophyllanteil im Extrakt bei der Verwendung von tiefgefrorenem Pflanzenmaterial deutlich erniedrigt werden kann. Das wasserlösliche Chlorophyll werde dann nämlich in den Eiskristallen festgehalten. Lieber erwähnt der Hersteller die positiven Eigenschaft des DME, auch viele aromatischen Terpene mitzulösen. Mit DME erzeugtes Öl schmeckt deshalb deutlich besser als solches aus Butanextraktion.

Extraktionsprozess mit DME

Die Extraktion mit DME funktioniert technisch zunächst genau wie die BHO-Herstellung. Das gehäckselte Pflanzenmaterial kommt dicht, aber nicht zu fest gepackt, in die Extraktorröhre. Dann wird das Lösungsmittel eingeleitet und tropft aus dem Auslass in den Auffangbehälter. Auch mit DME muss im Freien oder in einem professionell belüfteten Bereich gearbeitet werden. Zündquellen sind unter allen Umständen fernzuhalten. Nach der Extraktion reicht es aber, das Lösungsmittel verdampfen zu lassen, eine Vakuumreinigung ist, wie schon erwähnt, nicht zwingend erforderlich. Für den Hausgebrauch ist die Extraktion mit DME also eine deutlich risikoärmere Methode als die „klassische“ Butan-Extraktion. Günstiger ist es auf lange Sicht auch, nicht nur den Vakuumofen kann man sich sparen, auch der geringere Verbrauch gleicht den höheren Preis einer Dose DME aus.

Fazit

Die Verwendung von Dimethylether zur Extraktion von Pflanzenharzen bietet zahlreiche Vorteile gegenüber Butan. Es ist sicherer im Umgang, hat eine höhere Lösekraft und hinterlässt keine giftigen Rückstände, die eine aufwendige Nachbearbeitung erfordern. Obwohl die Anschaffungskosten für geeignete Geräte höher sein können, gleichen sich diese durch den geringeren Verbrauch und die wegfallenden Kosten für Vakuumreinigungen schnell aus. Insgesamt stellt Dimethylether eine effiziente und sichere Alternative für die Extraktion von hochreinen Konzentraten dar.

Bildrechte CC BY Andres Rodriguez

Disclaimer: Die Inhalte unserer Blogs auf dabben.de dienen ausschließlich Informationszwecken. Wir möchten unsere Kunden darauf hinweisen, dass wir aus Sicherheitsgründen und aus moralischen Bedenken keine Lösungsmittel oder Extraktionszubehör zur Herstellung von lösungsmittelbasierten Extrakten verkaufen. Unsere Artikel sollen lediglich über die verschiedenen Extraktionsverfahren aufklären. Wir empfehlen nachdrücklich, sichere Methoden wie z.B. die Rosin-Extraktion zu bevorzugen. Die Verwendung von Lösungsmitteln birgt erhebliche Risiken und kann gesundheitsschädlich sein. Bitte berücksichtigen Sie dies bei der Auswahl Ihrer Extraktionsmethoden.

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