Dadurch, dass Dabbing auch hierzulande immer mehr an Popularität gewinnt, gibt es natürlich auch immer mehr Leute, die dem Konsum von Kräuterextrakten neugierig gegenüberstehen. Ausprobieren würde es wohl jeder Konsument der potenten grünen Pflanze gerne mal. In den meisten Fällen fehlt es allerdings am Equipment.
Für Dabbing reicht es nämlich nicht aus, seine Blüten einfach nur in eine Wasserpfeife zu geben, um diese dann zu verbrennen. Jeder, der sich mit dem Dabbing ein bisschen auskennt, weiß, dass für einen guten Dabbing-Hit mehr dazugehört. In erster Linie brauchst du einen Dab, und der kommt auch nicht von irgendwoher, sondern muss aus deinen Blüten extrahiert werden.
Dafür wiederum brauchst du einen Extraktor und Gas. Diese Extraktoren sind allerdings relativ teuer. Daher kamen einige jetzt auf die glorreiche Idee, sich ihren Extraktor einfach selbst zu bauen. Ob das allerdings so eine gute Idee ist, darüber lässt sich streiten.
BHO-Extraktor – Was steckt dahinter?
Um tiefer in die Materie der Extraktoren einzutauchen, sollten wir vorab klären, was ein BHO-Extraktor eigentlich ist und vor allem, was ihn ausmacht. BHO-Extraktoren, welche du im Internet bestellen kannst, bestehen in der Regel aus Glas, Kunststoff oder Metall und werden dazu verwendet, um das gewünschte Konzentrat mithilfe von Butangas aus deinen Blüten zu extrahieren.
Soweit, so gut. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, welches Material verwendet wird und ob dieses „chemisch kompatibel“ mit dem verwendeten Gas ist.
Deine Blüten werden dann in den Extraktor gegeben und dieser mit einem Filternetz verschlossen. Oben durch das kleine Loch des Extraktors wird im Anschluss das Butangas gejagt. Wichtig ist aber, die Extraktion am besten immer im Freien durchzuführen.
Leider gibt es schon zu viele Videos im Internet, die zeigen, wie eine BHO-Extraktion im Haus oder der Wohnung schiefgeht. In einem vorher vorbereiteten Wasserbad (60 °C) wird das Extrakt anschließend gesammelt und dort dann herausgefiltert.
Mit dem Extraktor steht und fällt in diesem Moment alles. Ist er nicht stabil oder chemisch kompatibel mit dem Inhalt, kann es zu schwerwiegenden Schäden kommen.
Die Gefahr versteckt sich im Material
Einige der begabten Handwerker, welche auf die Idee gekommen sind, sich ihren Extraktor einfach selbst zu bauen, haben sich den HoneyBee-Extraktor zum Vorbild genommen. Der besteht aus Kunststoff. Also kann ich ja einfach in den nächsten Baumarkt gehen, mir das gewünschte Set für meinen BHO-Extraktor zusammenstellen und loslegen.
Nein, Leute… so geht das leider nicht. Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff und die Materialeigenschaften des Kunststoffes aus dem Baumarkt sind chemisch nicht dafür ausgelegt, um sie solchen Prozessen auszusetzen, wie sie für das BHO-Extraktionsverfahren notwendig sind.
In den meisten Fällen werden für die eigene Herstellung eines BHO-Extraktors Polyvinylchlorid-Rohre (PVC) verwendet. Diese sind zwar enorm stabil, allerdings nicht dafür gedacht, um sie mit Butangas volllaufen zu lassen. Das Problem und die Gefahr dahinter liegen darin, dass das Gas das PVC aus dem Material herauslöst und dieses somit in dein Extrakt fließt.
Rauchen bzw. dampfen sollte man das dann eigentlich nicht mehr… Die HoneyBee-Extraktoren hingegen bestehen aus chemisch stabilem Polyethylen (PE), was dem Butangas gegenüber eine ausreichend chemische Kompatibilität aufweist. Somit geht hiervon keine Gefahr der Verunreinigung aus.
Bei der Verwendung von Stahl musst du ebenfalls aufpassen und kannst nicht einfach irgendeines kaufen. Denn auch hier finden sich Stoffe wie beispielsweise Reste von Flusssäure, Antikorrosionsbeschichtung und weiteren giftigen Chemikalien wieder. Auch diese werden durch das Butangas gelöst und setzen sich in deinem Extrakt ab.
Sollte ich also meinen BHO-Extraktor selber bauen oder nicht?
Im Grunde liegt es natürlich, wie bei allem, nur an dir selbst, ob du dir einen BHO-Extraktor selbst bauen willst oder nicht. Können tust du es bestimmt, wichtig ist aber, dass du dich vorher ausreichend über die Materialien informierst, bevor du sie für das BHO-Extraktionsverfahren verwendest.
Ich persönlich würde allerdings davon abraten, weil die Gefahr eines Fehlkaufs dann doch zu groß ist. Kaufst du allerdings ein eigens für das BHO-Extraktionsverfahren hergestelltes Rohr, kannst du mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Die Hersteller würden das Risiko einer Verunreinigung durch ihr eigenes Produkt nicht in Kauf nehmen und legen daher größten Wert auf eine hohe Qualität.
Wenn du dich also nicht ausreichend mit den Materialien und deren chemischen Eigenschaften auskennst, lass es wirklich lieber sein und investiere ein wenig Geld in ein sicheres Gerät.